
Eingestimmt mit den Liedern des Singkreises „Laudate“ aus Friedersdorf begann am 12. März 2011 die zentrale kreisliche Veranstaltung zum Internationalen Frauentag im Refektorium Doberlug-Kirchhain. Rund 150, überwiegend weibliche Gäste, waren der Einladung der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Elbe-Elster Ute Miething gefolgt. Für sie war es die erste Veranstaltung zum Frauentag, aber, Veranstaltungen zum Frauentag und zur Brandenburgischen Frauenwoche haben im Landkreis eine lange Tradition, die auf die Lage und Lebenssituationen von Frauen und Mädchen aufmerksam machen. Ute Miething: „Wir wissen, dass Frauen im Landkreis Elbe-Elster, wie überall im Land, ihren Mann stehen, neben der beruflichen Tätigkeit oft den größten Teil der Familienarbeit stemmen. Sie sind aber auch mehr als Männer von prekärer Beschäftigung betroffen, viele müssen trotz vollem Arbeitstag noch Leistungen des Jobcenters in Anspruch nehmen. Und hier sage ich: Mann und Frau müssen von Arbeit leben können und damit in der Lage sein ein eigenständiges, emanzipiertes Leben zu führen.“ Mit der Selbstverpflichtung der Wirtschaft und dem Prinzip der Freiwilligkeit hat es in den letzten 10 Jahren nicht funktioniert und Ute Miething war wenig optimistisch, dass es zukünftig passiert. 100 Jahre Frauentag-Spuren und Visionen lautete das Motto der diesjährigen Frauenwoche des Landes Brandenburg. 100 Jahre- eine kurze oder lange Zeit auch in der Frauenrechtsbewegung. Wie es anfing und wo Frauen in der heutigen Gesellschaft stehen, beschrieben sechs Akteurinnen in einer szenischen Lesung. Mit dabei, Barbara Hackenschmidt (MdL), Carolin Steinmetzer-Mann (MdL), Cornelia Schülzchen, Bürgermeisterin der Stadt Schlieben, Christina Lehmann, Vorsitzende des Landfrauenverbandes EE, Ute Miething, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises EE. Im März vor 100 Jahren demonstrierten in Dänemark, Schweden, Österreich, der Schweiz, den USA und in Deutschland Frauen für Gleichberechtigung. Es ging diesen Frauen außer um ihr Wahlrecht auch um die Beendigung der wirtschaftlichen Ausbeutung, gleichen Lohn für gleiche Arbeit und ein Ende jeglicher Diskriminierung. Ging es zunächst um Mitbestimmung und Wahlrecht, ermöglichte die Frauenbewegung auch die Zulassung für ein Studium und den Einzug in von Männern bestimmten Berufen. Schwangerschaftsurlaub, Einführung von Kindergeld bis hin zur formellen Gleichstellung von Mann und Frau per Gesetz waren Stationen, die auch über Clara Zetkin, Rosa Luxemburg und andere Personen in der Frauenrechtsbewegungen Themen waren, die in verschiedenen Jahrzehnten die Frauenrechtspolitik bestimmten. „Dass Frauen bei uns im Landkreis eine Menge leisten, das stellen sie Tag für Tag unter Beweis“, war sich auch der Erste Beigeordnete des Landkreises, Peter Hans, in seinem Grußwort sicher. Er motivierte sie auch: „Bleiben Sie auch weiter so engagiert - zum Wohl der Menschen im Elbe-Elster-Landkreis!“