
Die Idylle über dem Waldstadion in der Kurstadt Bad Liebenwerda ist trügerisch. Als am Pfingstsonntag die Runde machte, dass das Sportlerheim am Morgen gleichen Tages buchstäblich in Flammen aufging, saß der Schock tief. Nur wenige Stunden davor feierten die Fußballer noch den Pokalsieg in ihrem Vereinsheim und auch eine Silberhochzeit wurde am Vorabend gebührend in den Räumlichkeiten begossen.
Die Löscharbeiten am Sportlerheim sind im vollen Gange, da brennt es erneut. Teile des ehemaligen Lidl-Einkaufskomplexes in der Kurstädter Waldstrasse stehen ebenso in Flammen. Nur mit viel Mühe können Kameraden der herbeigerufenen Wehren wertvolle Oldtimer und Mobiliar aus den Räumlichkeiten retten.
Für das Sportlerheims gibt es dagegen keine Rettung. Wertvolle historische Pokale und Bilder der Ahnengalerie fielen komplett den Flammen zum Opfer. Die Geschenke des Silberhochzeitspaares - ebenfalls ein Raub der Flammen. Das Vereinszimmer des Sportlerheimes ist nur noch ein Haufen Schutt.
Nach den schweren Bränden in Oschätzchen und Zobersdorf, bei denen die Ermittler von Brandstiftung ausgehen, machte schnell die Runde, dass der Feuerteufel nun auch in der Kurstadt selbst zugeschlagen hat. Einbruchspuren an beiden Brandorten legen den Verdacht zumindest nahe. Das herbeigerufene Landeskriminalamt nahm umgehend die Ermittlungen auf.
Das ganze Ausmaß des Brandes kommt erst am Tag danach so richtig zum Vorschein. Der größte Teil des erst im vergangenen Jahr sanierten Sportlerheims der Fußballer ist quasi abrißreif oder vernichtet. Nicht nur die wertvollen Reliquien aus der Vereinsgeschichte, sondern auch zahlreiche Unterlagen zur aktuellen Spielsaison sind verbrannt. Unverständnis und Entsetzen bei vielen Neugierigen, die zum Waldstadion pilgern. Egal ob Nachwuchsspieler des FC Bad Liebenwerda oder gestandene Fußballer anderer Vereine - es ist vor allem die Wut über die sinnlose Zerstörung, welche zum Ausdruck gebracht wird.
Wahrscheinlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein - aber ein Anfang. Das dachte sich die Sparkasse Elbe-Elster und sorgte schnell und unbürokratisch für eine erste Hilfe. Sowohl den Fußballern aus Zobersdorf, als auch den Bad Liebenwerdaern wurden je 1000 Euro zur Verfügung gestellt.
Unterdessen teilte die Polizei in einer Presseerklärung mit, dass zumindest einer der beiden vermeintlichen Täter der Brände in Zobersdorf und Oschätzchen nach einer Hausdurchsuchung seine Aussage wiederrufen hat und eine Mittäterschaft einräumte. Eine Beteiligung an den Brandstiftungen am Pfingstwochenende in der Kurstadt, streiten aber beide ab. Insofern werden die Ermittlungen des Landeskriminalamtes abgewartet werden müssen.
Der Spielbetrieb in Bad Liebenwerda soll unterdessen irgendwie aufrecht erhalten werden und das Sportlerheim in der Kurstadt wird wieder aufgebaut. Darin sind sich alle einig.