
Am Donnerstag Nachmittag konnte für Elsterwerda eine geringfügige Entspannung vermeldet werden. Die Pegelstände gehen zwar langsam zurück, die vielerorts aufgeweichten Deiche machen den Kameraden von THW und Feuerwehr aber stellenweise große Sorgen. Mehrere Sickerstellen in Richtung Eisenbahnbrücke mußten abgedichtet werden. Die Problemstelle in Höhe Burgstraße Ecke Promenade hält dem Wasser nach wie vor Stand.
Schwieriger gestaltet sich die Lage bei Saathain. Dort wurde ein kleiner Dammbruch vermeldet, den es galt schnellstens zu schließen, um eine drohende Katastrophe zu verhindern. Hunderte Helfer packten mit an, um per Sandsäcken das Loch zu stopfen.
Schwierig sah auch die Lage in Höhe Zobersdorf aus. Die Kleine Röder kann nur noch mit Mühe die Wassermassen halten. Zwischen der Kurstadt und Zeischa wurde deshalb damit begonnen einen Ersatzdamm zu bauen, auf einer Länge von etwa einem Kilometer und in einem Abstand von etwa 200 m östlich neben dem Deich. Der Ersatzdeich soll die Aufgabe haben eine mögliche Überflutung aufzuhalten.
Auch in der Kurstadt selbst schaut man mit besorgten Augen auf die Wassermassen. Ob die teils Jahrzehnte alten Dämme den Wassermassen Stand halten können ist die bange Frage.
In Neumühl bei Wahrenbrück sind Teile der Ortschaft im wahrsten Sinne des Wortes abgesoffen. Hier ist teilweise nur noch sehr schwer an einige Gehöfte heranzukommen. Wie man sieht, versucht man aber das Beste aus der Situation zu machen. Was bleibt den Menschen vor Ort auch sonst weiter übrig.
In Wahrenbrück selbst packen zahlreiche Helfer mit an, um eine Überflutung zu verhindern. Unermüdlich werden Sandsäcke aufgefüllt und verteilt, um der Wassermassen Herr zu werden. Bei der Füllung der Sandsäcke sind auch die Jüngsten mit Eifer dabei.
Im Gewerbegebiet Lausitz wurde unterdessen damit begonnen einen Hubschrauberlandeplatz einzurichten, um Material-Transportflüge für die Beseitigung von Deichschadstellen an der Schwarzen Elster zu ermöglichen.
Insgesamt sind zu diesem Zeitpunkt über 1000 Einsatzkräfte aktiv an der Hochwasserbekämpfung im Landkreis beteiligt. Die insgesamt 830 Feuerwehrmänner aus Elbe-Elster und Potsdam-Mittelmark werden ausserdem von zahlreichen Helfern unterstützt. Die hiesigen Polizeikräfte werden von einhundert Beamten aus Potsdam verstärkt. Mitarbeiter des DRK betreuen Einsatzkräfte, Institutionen und Bürger. Rund 500.000 Sandsäcke sind nach offiziellen Angaben zur Stabilisierung der Deiche zu diesem Zeitpunkt verbaut worden. Weitere 200.000 wurden durch den Krisenstab angefordert. Zahlreiche hochwasserbedingte Straßensperren behindern im gesamten Landkreis den Verkehr. Die wichtigsten Verbindungsstraßen konnten aber zwischenzeitlich wieder frei gegeben werden. In Elsterwerda und Bad Liebenwerda wurde bis Montag ein Aussetzen des Schulunterrichtes angeordnet. Das Oktoberfest in München bei Uebigau wurde um eine Woche verschoben.
Die Wassermassen setzen unterdessen ihren Weg fort in Richtung Herzberg, wo am Freitag der Scheitelpunkt erwartet wird, Mit dem Rückgang des Wasserstandes auf einen Normalpegel wird nicht vor Mitte nächster Woche gerechnet.