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Dienst am Menschen

Datum: 24.05.2011
Rubrik: Archiv

Dienst am Menschen - unter diesem Motto steht der Monat Mai innerhalb der Feierlichkeiten zum 800. Jubiläum der Stadt Elsterwerda. Feuerwehr, medizinische Rettungsdienste und Polizei präsentierten dazu ihr umfangreiches Können und luden ein zu einem Blick hinter die Kulissen.
Eine besondere Ehre wurde im Rahmen der Feierlichkeiten dem scheidenden Stadtbrandmeister Bernd Petersen zuteil. Nach 15 Jahren an der Spitze der Elsterwerdaer Feuerwehr gab er das Zepter aus Altersgründen ab. In der Fahrzeughalle der Wehr nahmen sämtliche Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Aufstellung zur feierlichen Verabschiedung. Zahlreiche Ehrengäste und Kameraden befreundeter Wehren waren ebenfalls anwesend. In seiner Danksagung ging Bürgermeister Dieter Herrchen noch einmal auf das jahrzehntelange Wirken von Bernd Petersen innerhalb der Feuerwehr ein. Seit 1965 war er aktives Mitglied. Viele Höhen und Tiefen gab es dabei zu bewältigen. Zu den einschneidensten Erlebnissen der letzten Jahre gehörten dabei zweifelsfrei der Großbrand im damaligen Plattenwerk im Stadtteil Biehla und kurz darauf die Kesselwagenexplosion auf dem Bahnhof Elsterwerda, welche 2 Menschenleben forderte. Das Hochwasser im vergangenen Jahr forderte ebenfalls viel ab vom nun scheidenden Stadtbrandmeister und seinen Mannen. Gemeinsam mit der Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung, Anja Heinrich, überreichte Bürgermeister Dieter Herrchen die Abberufungsurkunde und wünschte viel Glück für die kommenden Jahre im wohlverdienten Ruhestand. Eine besondere Ehre wurde Petersen durch Brandenburgs obersten Feuerwehrchef, Landesbranddirektor Norbert Zoschke zuteil. Dieser verlieh Bernd Petersen das Ehrenzeichen der Feuerwehr in Silber für seine langjährigen Verdienste. Das Ehrenzeichen in Gold war ihm bereits in Anerkennung der fachlichen Leistungen bei der Bewältigung von Großschadensereignissen verliehen worden. Zahlreiche Dankesworte für das verdienstvolle Wirken von Bernd Petersen fanden außerdem Kreisbrandmeister Bodo Schmidt und der ehemalige Kreisbrandmeister Günter Keil.
Der Landesbranddirektor verwies in seinen Ausführungen auf die demografische Entwicklung. Von den derzeit ca. 46 000 aktiven Kameraden in den Diensten der freiwilligen Feuerwehren werden nach aktuellen Berechnungen im Jahr 2020 nur noch 35 000 übrig sein. Wichtigstes Ziel bleibe daher die Nachwuchsgewinnung. Dafür sollen demnächst 200.000 Euro aus Lottomitteln bereitgestellt werden.
Unmittelbar im Anschluß an die Verabschiedung wurde der neue Stadtbrandmeister in sein Amt berufen. Der bisherige Wehrführer Uwe Petersen ist nun der neue Chef der Elsterwerdaer Feuerwehr. Erstmals in der Geschichte der Elsterwerdaer Wehr wurde auch ein stellvetretender Stadtbrandmeister bestimmt. Dieses Amt hat ab sofort Thomas Reichelt inne. Zum neuen Wehrführer der Elsterwerdaer Kameraden wurde Daniel Neubert bestimmt.
Die Kameraden der Elsterwerdaer Wehr hatten sich für den Abschied ihres Chefs außerdem etwas ganz besonderes einfallen lassen. Sie schenkten ihm eine Sitzbank aus massiven Holz. Danach galt es zahlreiche Hände zu schütteln, denn die Schlange derjenigen, die dem scheidenen Stadtbrandmeister Respekt für seine Arbeit zollten, wollte kein Ende nehmen.
Im Anschluß hatte der neue Stadtbrandmeister dann alle Hände voll zu tun. Unweit des Festgeländes präsentierten Feuerwehr, Polizei und Medizinischer Rettungsdienst in einer Schauvorführung ihr Können. In enem nachgestellten Unfall fuhr ein PKW mit zwei Insassen auf ein Fahrzeug auf, welches mit Wartungsarbeiten an der Straßenbeleuchtung beschäftigt war. Die Fahrzeuginsassen waren verletzt, eine Person eingeklemmt. Die Person oben im Korb stand unter Schock. Schritt für Schritt erklärte der neue Wehrführer der Elsterwerdaer Wehr, Daniel Neubert, den zahlreichen Zuschauern die Vorgehensweise der Rettungskräfte am praktischen Beispiel. Nicht wie bei Unfällen sonst üblich parallel, sondern nacheinander wurde für jeden Zuschauer nachvollziehbar, wie schwierig und mitunter auch gefährlich der Dienst am Menschen sein kann. Dabei haben die Protagonisten vor Ort, von den Beamten, welche die Unfallstellen sichern bis hin zu denen, die direkt mit der Rettung der Verletzten befaßt sind, eine hohe Verantwortung.
Zahlreiche Neugierige zog es an diesem Tag ausserdem in die Polizeiwache Elsterwerda. Alle Interessierten konnten einen umfangreichen Blick hinter die Kulissen wagen. Polizeioberkommissar Mario Ettrich führte die Besuchergruppen durch das Haus und beantwortete zahlreiche Fragen. Allein der Wachbereich Elsterwerda erstreckt sich über eine Fläche von 525 Quadratkilometern. Dafür sind derzeit 31 Beamte im Wach- und Wechseldienst, zehn Revierpolizisten, zwei Kriminaltechniker, drei Mitarbeiter im Ermittlungsdienst und einer im Tatortdienst im Einsatz. Etwa 4000 Einsätze absolviert die hiesige Polizei im Jahr. Im Zuge der viel diskutierten Polizeireform im Land Brandenburg ist unterdessen auch klar, dass der Polizeistandort Elsterwerda zwar verändert, aber dennoch erhalten bleiben wird. Auf das größte Interesse stießen bei den Führungen die Orte, die man dann doch lieber von aussen sieht - die sogenannten Ausnüchterungszellen. Diese werden allerdings derzeit saniert. Ein Magnet waren ausserdem die neuen, interaktiven Streifenwagen und der Polizeihubschrauber.
Ebenfalls an den Feierlichkeiten beteiligt - der Elsterwerdaer Standort des Elbe-Elster-Klinikums. Bei einem Tag der offenen Tür konnten sich hier Interessierte einen Überblick über die Arbeit der Ärzte verschaffen. Vom Festgelände zum Krankenhaus wurde ausserdem ein Busshuttle eingerichtet.
Zahlreiche kleine und große Höhepunkte führten durch das Festwochenende unter dem Motto "Dienst am Menschen". Unter anderem lud das Familienzentrum zum Kinderfest ein und eine Combo des Landespolizeiorchester sorgte für die entsprechende Unterhaltung. Der nächste Höhepunkt im Rahmen der 800-Jahr-Feier Elsterwerdas wird am 18. & 19. Juni stattfinden. Dann wird unter anderem ein ICE auf den Namen Elsterwerda getauft und eine große Oldtimerrallye stattfinden.

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