
Am Freitag schien sich die Lage zumindest an der Schwarzen Elster langsam zu entspannen. Verschiedene Sickerstellen in Bad Liebenwerda und auch Elsterwerda machten zwar Probleme, waren aber von den Hilfskräften unter Kontrolle. Der Dammbruch nahe Arnsnesta bei Herzberg konnte in der Nacht zum Samstag von Bundewehr und weiteren Helfern entgültig geschlossen werden. Die eigentlichen Probleme werden mehr und mehr die durchweichten Dämme, die von Dammläufern nun permanent beobachtet werden.
Eine Art gespenstische Ruhe vor dem Sturm machte sich in Mühlberg breit. Der Scheitelpunkt der Elbe war erreicht und im Laufe des Freitags stellte sich sogar ein geringfügiger Rückgang des Pegels ein. Neben den unzähligen Helfern von Bundeswehr, THW, Feuerwehren und auch privaten Kräften, fanden auch eine Unmenge Medienvertreter den Weg nach Mühlberg. Selbst das Schweizer Fernsehen nahm Anteil an den Ereignissen in dem kleinen Elbe- Städtchen. Gegen 16 Uhr mußte aufgrund der nach wie vor kritischen Lage an der Elbe Landrat Christian Jaschinski die Räumung der Stadt Mühlberg anordnen. Bis 18 Uhr hatten die Mühlberger und die Bewohner der Ortsteile Zeit, die Stadt freiwillig zu verlassen. Ebenso wurde für die Bad Liebenwerdaer Ortsteile Langenrieth und Burxdorf eine Evakuierung angeordnet. Kurstadt-Bürgermeister Thomas Richter selbst unterstützte dabei die Kräfte der Feuerwehr, welche die Bürger über die neue Situation informierten.
Die meisten Einwohner der betroffenen Orte kamen der Aufforderung nach, ihr Grundstück zu verlassen. Dirk Gebhard, Rechtsdezernent des Landkreises, schätzte am Samstag Morgen ein, dass etwa 75 % der Mühlberger den Ort verlassen haben und in Notunterkünften oder bei Freunden untergekommen sind.
Zu den eingerichteten Notunterkünften gehörte unter anderen das Grundschulzentrum Bad Liebenwerda. Rund 670 Helfer verschiedenster Einrichtungen und Organisationen sind zu diesem Zeitpunkt in Mühlberg mit dem Schutz des Ortes befaßt.
Das größte Problem ist der nach wie vor hohe Wasserstand der Elbe, welcher die ohnehin nassen Dämme weiter aufweicht. Der enorme Wasserdruck der auf den Deichen lastet, tut sein übriges dazu.
Die Kreisverwaltung Elbe-Elster hat unterdessen ein Spendenkonto bei der Sparkasse Elbe-Elster für die Hochwasseropfer im Landkreis eingerichtet. Unter dem Kennwort „Landkreis Elbe-Elster-Spendenkonto Hochwasser 2013“ können auf das Konto 201 01 17 27 Spenden eingezahlt werden. Bankleitzahl 180 510 00