
Der scheinbar unendliche Tango um die Südspitze des Elsterwerdaer Marktplatzes - so oder so ähnlich könnte man die mehrstündige, gemeinsame Sitzung des Bau- und Hauptausschusses am Montag Abend überschreiben. Extra wegen diesen Teils der Sitzung wurde der Ort vom vergleichsweisen kleinen Ratszimmer im Rathaus in den Saal des Stadthauses verlegt.
Knapp 10 Jahre wird nun schon über die Umgestaltung des Marktplatzes debattiert. Der Großteil davon ist bekanntlich seit geraumer Zeit fertiggestellt. Nur an der sogenannten Südspitze scheiden sich seit nunmehr rund 3 Jahren die Geister. Vom Hochhaus über einen Weinlaubengang bis hin zu reiner Parkplatzfläche - Vorschläge gab es viele für das Areal. Eine tatsächliche Mehrheit fand bisher keiner. Im April 2013 beschlossen die Stadtverordneten endlich die Gestaltung des Geländes. Kernpunkt dabei war vor allem eine Begrünung.
Die Umsetzung war bereits angeschoben als in der Stadtverordnetenversammlung im September 2013 die CDU- und die SPD-Fraktion gemeinsam einen völlig neuen Entwurf für die Südspitze präsentierten. An den beiden Varianten, also der A-Variante der Stadtverwaltung und der B-Variante der CDU-/SPD-Fraktionen scheiden sich seit dem die Geister. Bauamtschef Uwe Schaefer für die Variante A der Stadt und Bernd Zander vom gleichnamigen Ingenieurbüro, welches sich für die Variante B verantwortlich zeichnet, nutzten noch einmal die Gelegenheit, ihre jeweilige Variante vorzustellen und auf Fragen zu antworten. Die A-Variante sieht einen Ruhebereich mit Sitzmöglichkeiten, eine Spielfläche sowie eine mobile oder feste Bühne vor. Die Variante B will dagegen per neu zu bauender Straße die Südspitze klar vom bisher fertig sanierten Marktplatz abtrennen.
Eine von der Lausitzer Rundschau durchgeführte Leserumfrage brachte 213 Stimmen für die Variante A und nur 11 für die Variante B. Representativ ist die Umfrage natürlich nicht, aber sie zeigt klar welche Variante die Einwohner bevorzugen.
Ein Abstecher auf den Marktplatz zeigt dann auf, wie eine mögliche Straße wie in Variante B vorgesehen, das Bild prägen würde. Die der Sitzung beiwohnenden Bürger kamen dabei ebenfalls zu Wort.
In der anschließenden Diskussion wurde dann noch einmal ein Für und Wider der Varianten diskutiert, aber auch darauf hingewiesen das die Bürger der Stadt ein klares Voting abgegeben haben.
Am 21. Oktober wird sich die sogenannte Marktplatzrunde noch einmal treffen und ihre Ergbnisse in der Stadtverordnetenversammlung im Oktober vorlegen. Parallel dazu müssen die Abgeordneten in der Oktobersitzung über die Weiterverfolgung der Variante 2 abstimmen. So sieht es das politische Procedere vor, denn die Variante 2 wurde als eigener Antrag von SPD- und CDU-Fraktionen eingereicht.
Bau- und Hauptausschuss stimmten getrennt über die Varianten ab und sprachen sich am Ende für die Variante A aus. Eine endgültige Entscheidung müssen die Stadtverordneten in ihrer nächsten Sitzung am 24. Oktober treffen.